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Filmreihe "Controcorrente - Gegen den Strom"

Die Mehrheit der Menschen schwimmen mit dem Strom. Wir alle befinden uns mitten im Strom. Auszusteigen erfordert Kraft, Mut und Selbstsicherheit. Öffentlich und gezielt gegen den Strom zu schwimmen aber bedeutet noch viel mehr: Es bedeutet so viel Kraft zu haben, um kämpfen zu können, damit wichtige Veränderungen in der Gesellschaft, in der Politik, in der Wissenschaft und in der Musik stattfinden können. Die Tragweite des “gegen den Strom Schwimmens” reicht dabei weit über das Leben der betreffenden Personen hinaus, die mit ihren Ideen und ihrem Handeln allen Hindernissen und Widerständen zum Trotz mit mutigen Schritten vorangegangen sind.
Italien befindet sich momentan politisch und gesellschaftlich in einem katastrophalen Zustand: Es fehlt ein klares und richtungsweisendes politisches Programm und ein gefährlicher und europafeindlicher Rechtsruck macht sich bemerkbar. Und bedauerlicherweise gibt es derzeit niemanden, der “gegen den Strom schwimmt”, der ein exemplarisches Beispiel geben könnte.


Die Programmauswahl und die in den Filmen porträtierten Menschen sollen und wollen ein solches Beispiel geben.


Maria Montessori (1870 – 1952)
Eine weltberühmte Ärztin und Reformpädagogin, die eine umwälzende Lehrmethode konzipierte.

Giuseppe “Don Pino” Puglisi (1937 – 1993)
Ein sizilianischer Geistlicher, der selig gesprochen wurde. Er war ein Held im Kampf gegen die Mafia.

Antonio Gramsci (1891 – 1937)
Der Mitbegründer der italienischen kommunistischen Partei (PCI) war einer der wichtigsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Eines seiner bekanntesten Werke, die “Quaderni dal carcere” (dt. “Gefängnishefte”) enthält Gedanken über Sprache und Literatur, über Geschichte und Politik, die für die spätere Geistesgeschichte von eminenter Bedeutung waren.

Adriano Olivetti (1901 – 1960)
Ein Industrieller, für den die Arbeiter in erster Linie Mitmenschen waren. Er schuf für sie optimale Arbeits- und Lebensbedingungen und sorgte für ihre soziale und geistige Entwicklung.

Franco Basaglia (1924 – 1980)
Ein Reformpsychiater und Gegner der Anstaltspsychiatrie. Er war Verfechter eines menschlichen Umgangs mit psychisch kranken Patienten und kämpfte gegen deren gesellschaftliche Ausgrenzung.

Luigi Nono (1924 – 1990)
Ein Antifaschist und Kommunist und einer der wichtigsten Vertreter der musikalischen Nachkriegs-Avantgarde, der mit seiner Musik provozierte und gegen Indifferenz, Diskriminierung und Ausgrenzung kämpfte.


Mittwoch 5. Dezember 2018

  • 18:30 Uhr (Teil 1) │ 20:30 Uhr (Teil 2)
    MARIA MONTESSORI – UNA VITA PER I BAMBINI
    Italien 2007, R: Gianluca Maria Tavarelli, 200 Min., OmeU

Donnerstag 6. Dezember 2018

  • 18:30 Uhr (Teil 1) │ 20:30 Uhr (Teil 2)
    ADRIANO OLIVETTI – LA FORZA DI UN SOGNO
    (Adriano Olivetti – Die Macht eines Traumes)
    Italien 2013, R: Michele Soavi, 200 Min., OmeU

Freitag 7. Dezember 2018

  • 18:30 Uhr (Teil 1) │ 20:30 Uhr (Teil 2)
    C’ERA UNA VOLTA LA CITTÀ DEI MATTI (Es war einmal eine Stadt der Narren)
    talien 2010, R+B: Marco Turco, 180 Min., OmeU

Samstag 8. Dezember 2018

  • 18:30 Uhr ALLA LUCE DEL SOLE (Vor aller Augen)
    Italien 2004, R: Roberto Faenza, 89 Min., OmeU
  • 20:30 Uhr Einführung in Leben und Werk von A.Gramsci mit Friederike Hausmann, Autorin
  • 21:00 Uhr GRAMSCI 44
    Italien 2016, R: Emiliano Barbucci, 66 Min., OmeU

Sonntag 9. Dezember 2018

  • 18:30 Uhr EINE KIELSPUR IM MEER – ABBADO. NONO. POLLINI
    (Una scia sul mare)
    Deutschland 2001, R: Bettina Ehrhardt, 60 Min., OmU

Zwischen den beiden Vorstellungen: Empfang im Foyer der Münchner Stadtbibliothek Am Gasteig

  • 20:30 Uhr INTOLLERANZA 2004 – FILM ZU NONOS SZENISCHER AKTION
    Deutschland 2004, R u. B: Bettina Ehrhardt, 60 Min., OmU

In Anwesenheit von Regisseurin Bettina Ehrhardt – im Anschluss Publikumsgespräch


Programmflyer Controcorrente - Gegen den Strom


Veranstalter
Cento Fiori Cinema
Filmstadt München e.V
Münchner Stadtbibliothek
gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Konzept, Programm, Texte
Silvia Alicandro, Lavinia Cozzi, Ilaria Furno Weise, Assunta Galasso, Franziska Heyde, Rossella Maltinti, Ambra Sorrentino-Becker

Grafische Gestaltung
Sara Hoffmann-Cumani

Veranstaltungsort
Gasteig, Carl-Amery-Saal
Rosenheimer Str. 5, 81667 München

Eintritt
Doppelprogramme: 10,00 €, ermäßigt 8,00 €
Einzelfilme: 7,00 €, ermäßigt 5,00 €

Karten
Vorverkauf ab 22. November im Gasteig (Glashalle) und an allen Vorverkaufsstellen von München Ticket
www.muenchenticket.de
Tel. 089 - 54 81 81 81
Abendkasse 1 Stunde vor Filmbeginn


KONTAKT / VERANSTALTER

Circolo Cento Fiori e.V.

Cento Fiori Cinema