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Circolo Cento Fiori

Facetten der Einsamkeit - Italienische Filmreihe mit vier Filmen

Die Einsamkeit eines Flüchtlingsmädchens – der Vater ist tot, die Mutter verschwunden –, allein unter Fremden, in einem fremden Land.
Die tragische Einsamkeit des unverstandenen, seit seiner Kindheit psychisch und physisch labilen Künstlers, dessen Exzesse und Extravaganzen Spott und Verachtung der Mitmenschen hervorrufen.
Die langersehnte Einsamkeit, um wieder zu sich selbst zu kommen, was aber von der Umwelt absichtslos verhindert wird.
Die Einsamkeit eines „normalen“ Menschen, dessen Ohrensausen ihn von „den anderen“ entfernt und seelisch isoliert.

Die Filme spielen in Rom, der Poebene und auf der Insel Lampedusa, sie erzählen aus verschiedensten sozialen Milieus, von Verzweiflung und Frustration, aber auch von Lichtblicken und Hoffnung. Sie veranlassen zum Nachdenken und zur Reflexion. Vier Geschichten und ein Beitrag zur tieferen Deutung und bewussteren Duldung der Situation, in der sich die ganze Welt seit Monaten befindet.


Programm

Samstag 12. Juni 2021 | 17.00 Uhr
NOUR
Italien, 2019 ǁ R: Maurizio Zaccaro ǁ 92 Min. ǁ OmeU
B: Pietro Bartolo, Diego De Silva, Maurizio Zaccaro, Monica Zappelli
M: Alessio Vlad
D: Sergio Castellitto, Linda Mresy, Raffaella Rea, Valeria D’Obici, Thierry Toscan
Nour basiert auf dem Buch „Salztränen. Mein Leben als Arzt auf Lampedusa“ von Pietro Bartolo, der sich auf der italienischen Mittelmeerinsel seit langem um Tausende Flüchtlinge kümmert. Das tut er mit Herz und Seele, aber an das Vielfache Leid hat er sich in all den Jahren nie gewöhnen können. „Emigranten leben, um sich den Tod zu verdienen“ ist seine Überzeugung. Der Film schildert Bartolos reale Begegnung mit der 10-jährigen Nour, die völlig allein, ohne Eltern die Flucht aus Syrien über das Mittelmeer bewältigt und einen Schiffbruch überlebt hat und dessen Schicksal Bartolo auf besondere Weise berührt. In ihren Augen herrschen Angst und Verzweiflung. Bartolo spürt die Einsamkeit von Nour und ihre Rebellion gegen das Schicksal. So nimmt er sie, gegen alle Vernunft, vorläufig bei sich zu Hause auf.

Samstag 12. Juni 2021 | 19.00 Uhr
CAOS CALMO ǁ STILLES CHAOS

Italien, 2008 ǁ R: Antonello Grimaldi ǁ 112 Min. ǁ OmeU
B: Sandro Veronesi
M: Paolo Buonvino, Ivano Fossati
D: Nanni Moretti, Valeria Golino, Alessandro Gassmann, Isabella Ferrari, Blu Yoshimi
Pietro verarbeitet den plötzlichen Tod seiner Frau auf eine besondere Weise. Um seinem inneren, stillen Chaos einen Sinn abzugewinnen entscheidet er sich für eine selbstauferlegte Einsamkeit. So beginnt er eines morgens, sich auf eine Parkbank gegenüber der Schule seiner Tochter Claudia zu setzen und dort auf sie zu warten. Für Pietro ist das der Versuch, sein Leben mit anderen Augen zu sehen, Ruhe und Zuflucht zu finden. Er bleibt jedoch nicht lange allein. Bald schon setzten sich Kollegen, Freunde und Verwandte, am Anfang noch zögerlich, zu ihm um ihn zu trösten. Doch sie nutzen diese einzigartige Gelegenheit vor allem um über Belangloses und über ihre Sorgen und Probleme zu sprechen. Und nach und nach lernt Pietro, seine Emotionen und die Trauer endlich zuzulassen.

Sonntag 13. Juni 2021 | 17.00 Uhr
VOLEVO NASCONDERMI ǁ ICH WOLLTE MICH VERSTECKEN

Italien, 2020 ǁ R: Giorgio Diritti ǁ 118 Min. ǁ OmeU
B: Giorgio Diritti, Fredo Valla, Tania Pedroni
M: Marco Biscarini
D: Elio Germano, Oliver Ewy, Leonardo Carrozzo, Pietro Traldi, Orietta Notari
Im Mittelpunkt des Films steht das von unsagbarem physischem Leid und innerer Zerrissenheit geprägte Leben des Künstlers Antonio Ligabue, dargestellt von Elio Germano, der für seine Rolle mit dem Silbernen Bären bei der 70. Berlinale 2020 ausgezeichnet wurde. Nach dem Tod seiner Mutter, einer italienischen Auswanderin, wird Ligabue von einem Schweizer Ehepaar adoptiert doch aufgrund geistiger Störungen und Verhaltensauffälligkeiten aus der Schweiz nach Gualtieri in Italien, dem Wohnort seines leiblichen Vaters, ausgewiesen. Dort lebt er jahrelang in völliger Verlassenheit und bitterer Armut am Flussufer des Po. Als Außenseiter und Sonderling verlacht beginnt er zu malen und lernt so, seine Einsamkeit zu mildern – bis er schließlich dem Künstler Renato Marino Mazzacurati begegnet, der sein Talent erkennt und ihn überzeugt, sich als Maler zu versuchen.

Sonntag 13. Juni 2021 | 20.00 Uhr
ORECCHIE ǁ OHRENSAUSEN

Italien, 2016 ǁ R: Antonello Aronadio ǁ 90 Min. ǁ OmdU
B: Alessandro Aronadio, Valerio Cilio
M: Santi Pulvirenti
D: Daniele Parisi, Fracesca Antonelli, Masaria Colucci, Piera Degli Esposti, Sonia Gessner, Rocco Papaleo, Milena Vukotic, Re Salvador, Pamela Villoresi, Massimo Wertmüller
Ein Mann wacht eines Morgens mit Ohrensausen auf. Das ist lästig und sehr beunruhigend. Dann entdeckt er an seinem Kühlschrank eine Notiz, die ihm verrät, dass sein Freund Luigi gestorben sei – doch er kann sich partout nicht erinnern, wer dieser Luigi sein soll. Somit hat er zwei Probleme: Ohrensausen und mögliche Vergesslichkeit. Das ist der Beginn eines verrückten Tages, an dem er von einer tragikomischen Situation in die nächste stolpert, zudringliche Nonnen und sadistische Ärzte, philippinische Hip-Hop-Stars und eine Zahnärztin trifft, mit der er angeblich verlobt ist. Doch all diese Begegnungen, die mangelnde Anteilnahme und das Unverständnis der anderen machen ihn nur noch einsamer und er fragt sich ständig, ob er nicht ganz normal oder die Umwelt einfach wahnsinnig ist.


Programmflyer -->  Achtung: Termine veraltet, es gelten die neuen oben aufgeführten Daten!


Veranstaltungsort
Gasteig / Carl-Amery-Saal
Rosenheimer Str. 5, 81667 München
S-Bahn oder Tram 15/25 "Rosenheimer Platz, Tram 17 "Am Gasteig"

Tickets | Carl-Amery-Saal
€ 7,00 / erm. € 5,00
Vorverkauf bei MünchenTicket
Tel: 089 - 54 81 81 81
www.muenchenticket.de
Abendkasse ab 1 Stunde vor Filmbeginn
am MünchenTicket-Schalter im Gasteig/Glashalle/Erdgeschoss
Bitte informieren Sie sich vor dem Besuch über die geltenden Aufenthalts- und Hygieneregeln im Gasteig


Veranstalter
Circolo Cento Fiori e.V. / Cento Fiori Cinema
Münchner Stadtbibliothek
Filmstadt München e.V.

Förderer
Kulturreferat München


KONTAKT / VERANSTALTER

Circolo Cento Fiori e.V.

Cento Fiori Cinema